36. Marktplatzspringen bringt gleich sechs Olympia-Teilnehmer in die Altstadt
So viele Olympia-Teilnehmer an einem Nachmittag hat keine andere Sportveranstaltung im Kreis zu bieten: Gleich sechs Athletinnen und Athleten haben für das 36. Recklinghäuser Marktplatzspringen am Freitag, 19. Mai, zugesagt, die im vergangenen Sommer bei den Spielen in Rio de Janeiro am Start waren.
„Viel besser geht’s nicht“, sagte Hans Timmermann, der Organisator des Leichtathletik-Spektakels bei der Präsentation des Teilnehmerfelds.
Die Favoritin bei den Damen heißt einmal mehr Martina Strutz: Im vergangenen Jahr feierte die Schwerinerin ihren siebten Erfolg auf den Altstadtmarkt. Hier hält die 35-Jährige auch den Rekord: 2013 flog Martina Strutz auf dem Markt über 4,60 m.
Neben der Titelverteidigerin ist eine zweite deutsche Olympia-Teilnehmerin dabei: Annika Roloff. In Rio ist die 26-jährige Studentin in der Qualifikation gescheitert, die Bestleistung der Holzmindenerin liegt aber inzwischen bei 4,60 m.
Dritte im Bunde aus Rio ist die derzeit stärkste schwedische Stabhochspringerin, Michaela Meijer. Wie Annika Roloff verfehlte die Athletin aus Göteborg bei Olympia das Finale. Anfang März erkämpfte die 23-Jährige bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad mit 4,55 m Platz fünf. Ihre Bestleistung: 4,62 m.
Das Feld komplettieren die Schwedin Malin Dahlström, Siegerin beim Marktplatzspringen im Jahr 2010, sowie die beiden jungen deutschen Stabhochspringerinnen Anjuli Knäsche (Bestleistung: 4,55 m) und Lilli Schnitzerling (4,30 m).
Das Feld bei den Herren führt der Olympia-Siebte Konstandinos Filippidis an: Im März noch sprang der Grieche mit Landesrekord von 5,85 m bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad zur Silbermedaille.
Höchste Zeit, dass Filippidis seine Klasse auch dem Altstadtmarkt zeigt. 2016 verabschiedete sich der 30-Jährige ohne gültigen Versuch. Das will der Grieche nicht auf sich sitzen lassen: „Als ich ihn damals zum Flughafen gefahren habe, hat er mir versichert, dass er im nächsten Jahr wiederkommt“, berichtete Hans Timmermann.
Die stärksten Konkurrenten kommen aus Deutschland
Die stärksten Konkurrenten kommen aus Deutschland: Karsten Dilla und Tobias Scherbarth von Bayer Leverkusen. Dilla hat 2016 bei miesem Wetter auf dem Altstadtmarkt alle überrascht und sich mit 5,54 m den Titel gesichert. Seine Bestleistung steht bei 5,70 m.
Fünf Zentimeter höher als Dilla ist im vergangenen Jahr der amtierende Deutsche Meister gesprungen: Tobias Scherbarth. Dem 31-Jährigen gelang mit 5,75 m eine neue persönliche Bestleistung.
Daneben sind aus der Riege der starken Leverkusener Stabhochspringer noch Marvin Caspari, Tom Konrad (schon im vergangenen Jahr am Start) und Daniel Spiegelhoff dabei, der seine Premiere in Recklinghausen feiert.
Und weil das Marktplatzspringen eben ein internationales ist, packen auch Filip Gyllensten (Schweden), Rasmus Jørgensen (Dänemark) und Dimitrios Patsoukakis (Griechenland) ihre Stäbe in der Altstadt aus. Alles Athleten, die zwischen 5,30 und 5,60 m springen können.
Vorausgesetzt, die äußeren Bedingungen in Recklinghausen stimmen. „Es wäre an der Zeit, dass es zum Marktplatzspringen endlich mal wieder sommerliche Temperaturen gibt“, so Hans Timmermann. „Dann werden wir bei dem Feld sicher auch erstklassige Leistungen sehen.“ Schönes Wetter und Höhenflüge in der Leichtathletik – das gehört ganz fest zusammen.
(Quelle: Medienhaus Bauer von Thomas Braucks)