Lob an Athleten und Zuschauer
Humor hat, wer trotzdem lacht. Als Annika Roloff, eine der besten deutschen Stabhochspringerin, aus luftigen vier Metern Höhe auf die Stabhochsprung-Matte aufschlug, war sie sofort klatschnass.
„Das ist mal ganz was Besonderes hier in Recklinghausen – leider habe ich meinen Bikini zu Hause vergessen“, kommentierte die 26-jährige Studentin vom TV Holzminden die Umstände trocken.
Ganz klar: Fast alle Gespräche und Witze beim 36. Recklinghäuser Marktplatzspringen drehten sich ums Wetter. Was auch sonst? Selbst Hans Timmermann, der Organisator des Marktplatzspringens, lächelte dazu tapfer. Dabei war es eigentlich doch zum Heulen.
Schließlich stecken im Marktplatzspringen monatelange Vorbereitung, zahlose Gesprächen mit Athleten und Sponsoren. Das Ergebnis war diesmal ein Teilnehmerfeld, das es in der Güte noch nicht oft gegeben hat.
„Ich hab mich gut gefühlt, wollte hier mit dem schnellen Anlaufsteg ein paar richtig hohe Sprünge abliefern“, sagte etwa der Leverkusener Tom Konrad. Es ging einfach nicht.
Einen Schauer, eine Regenunterbrechung, die hatte es in der Geschichte des Marktplatzspringens immer mal gegeben. Aber dass gleich der komplette Wettkampf „absoff“?
„Kompliment an die Athleten, dass sie bei diesen Bedingungen überhaupt springen“, bedankte sich Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche, ein ehemaliger Leichtathlet. „Großes Lob aber auch an die Zuschauer, dass sie hier ausharren.“
Tröstlich war gestern immerhin: Alle Stabartisten waren sich hinterher einig, dass es das nicht gewesen sein kann. Und versprachen Hans Timmermann trotzig, im nächsten Jahr zum 37. Marktplatzspringen wiederzukommen, besseres Wetter mitzubringen – und dann eine richtige Flugshow auf dem Altstadtmarkt zu bieten.
(Quelle: Medienhaus Bauer von Thomas Braucks)