Das Starterfeld für das 35. Recklinghäuser Marktplatzspringen steht fest.
Immer wenn Hans Timmermann das Starterfeld des Recklinghäuser Marktplatzspringens präsentiert, muss er eine Frage unvermeidlich beantworten: Was treibt eigentlich Björn Otto gerade? Der Athlet also, der die Veranstaltung wie kein anderer Stabhochspringer geprägt hat.
Sechsmal hat der 38-Jährige das Marktplatzspringen gewonnen, mit 5,83 m hält er den Rekord in der Altstadt. „Nun, Björn Otto kommt in der übernächsten Woche ganz sicher nach Recklinghausen“, sagt Hans Timmermann, der Organisator des Stabhochspringens.
Otto, der Olympia-Zweite der Spiele von London, ist einer der Ehrengäste, wenn die Stadt am Mittwoch, 18. Mai, im Festspielhaus ihre 44. Woche des Sports eröffnet.
Ob er zwei Tage später in der Altstadt zu Gast ist? Womöglich sogar mit seinem Sportgerät? „Wenn Björn fit ist und er springen will, hat er bei uns immer eine Wildcard sicher“, betont Timmermann und lächelt vielsagend. Das letzte Wort über die Starterliste beim 35. Internationalen Marktplatzspringen am 20. Mai (ab 15.30 Uhr) scheint also noch nicht gesprochen.
2015 hat der Diplom-Biologe seine Pilotenausbildung beendet. Erfolgreich, versteht sich. Mit seiner Leichtathletik-Laufbahn hat Björn Otto damit aber noch nicht abgeschlossen. Wie zu hören ist, arbeitet der deutsche Rekordhalter (6,01 m) im Training hart dafür, seine große Karriere mit einem großen Wettkampf zu beenden – bei den Olympischen Spielen in Rio.
In der aktuellen Teilnehmerliste taucht der Name Björn Otto nicht auf. Erstklassig besetzt ist das Männerfeld ohnehin. Fünf Deutsche treten gegen zwei Schweden und einen Griechen an. Die Rollen sind dabei klar verteilt.
Vorjahressieger Carlo Paech (Foto ) und der Dritte von 2015, Hendrik Gruber (beide Bayer Leverkusen), gehören auch am 20. Mai zu den Favoriten. Der Mann, den es zuschlagen gilt, ist der ehemalige Hallenweltmeister Konstandinos Filippidis aus Griechenland.
„Es war ihm im vergangenen Jahr anzumerken, dass ihn die Niederlage gegen Carlo Paech gewurmt hat“, sagt Hans Timmermann. „Kostas wird alles dafür tun, sich zu revanchieren.“ Der 29-Jährige ist inzwischen bei einer Bestleistung von 5,91 m angekommen.
Spannung verspricht auch das Springen der Frauen, in dem Martina Strutz Besonderes vollbringen kann: Die Vizeweltmeisterin von 2011 will in der Altstadt ihren siebten Erfolg feiern – womit die 34 Jahre alte Polizeibeamtin dann noch einmal mehr als Björn Otto auf dem Wanderpokal verewigt wäre.
Allerdings wird sich Strutz in diesem Jahr strecken müssen. Mit Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) ist in Recklinghausen die deutsche Stabhochspringerin am Start, die als erste Athletin mit einem Satz über 4,50 Meter die Norm für die Olympischen Spiele gemeistert hat.
Große Stücke hält Timmermann auch auf die Schwedinnen Malin Dahlström und Michaela Meijer, Stammgäste beim Marktplatzspingen. Beide seien gerade aus dem Trainingslager aus San Diego (USA) zurückgekehrt und können inzwischen verlässlich über 4,50 m springen. Martina Strutz’ Siegerinnenhöhe von 2015 – 4,51 m – könnten am 20. Mai also nicht reichen.
(Quelle: Medienhaus Bauer von Thomas Braucks)