Seriensiegerin: Martina Strutz gewinnt zum fünften Mal auf dem Markt – und kommt wieder.
Wir können an dieser Stelle Athletinnen, die sich für einen Start beim Marktplatzspringen interessieren, wenig Hoffnung machen: Gestern hat Martina Strutz zum fünften Mal gewonnen. Doch vom Altstadtmarkt hat die Schwerinerin noch immer nicht genug.
Ob sie im nächsten Jahr wiederkomme? „Natürlich komme ich gern wieder“, sagt die 32-Jährige während der Massage im Athletenzelt. „So oft ich darf, bin ich in Recklinghausen dabei.
“Hans Timmermann, der Organisator des Marktplatzspringens, wird es gern hören – und das Angebot sicher nicht ausschlagen. Schließlich sorgt die Vizeweltmeisterin von 2011 regelmäßig für Leistung und Stimmung auf dem Markt.
Gestern schreckte die 1,60 m große Athletin ihre Fans in Recklinghausen aber erst einmal auf: mit einem Fehlversuch über 4,21 m. Ob’s am Wetter lag? Als Strutz in den Topf mit dem Magnesium und zu ihrem Stab griff, zogen dicke Wolken auf und es fing zu regnen an. „Unsicherheit wegen des Regens war es aber nicht. Es war einfach der falsche Stab“, erklärte Martina Strutz. Sie hatte sich in ihrem ersten Wettkampf in der Freiluftsaison zunächst für einen weicheren Stab entschieden. Ein Fehler. Erst als Strutz zu einem härteren griff, lief es rund: 4,31 m und 4,41 m meisterte sie im ersten Versuch.
Prompt kehrte die gewohnte Selbstsicherheit zurück – was auch Moderator Hans Timmermann zu spüren bekam. Der kassierte einen Spruch, als er der Athletin das Mikrofon unter die Nase hielt: „Ich finde, du hast zugenommen.“
Die meisten Konkurrentinnen waren da bereits aus dem Wettkampf. Die Dänin Line Renee Jensen bleib ohne gültigen Versuch bei 3,91 m. Iben Hogh-Pedersen strich bei 4,01 m die Segel. Anjuli Knäsche, die DM-Dritte von 2013, flog im dritten Versuch über 4,11 m und wurde am Ende Vierte.
Die Finnin Erica Hjerpe, braun gebrannt aus einem Trainingslager von Teneriffa eingeflogen, lieferte einen starken Wettkampf ab, meisterte 4,11 m und scheiterte anschließend an 4,21 m. Für die Dritte wäre es persönliche Bestleistung gewesen.
Allerdings: Ideal waren die Bedingungen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, wegen eines Regenschauers musste der Wettkampf eine halbe Stunde unterbrochen werden. Den Favoritinnen schien das wenig auszumachen: Carolin Hingst, Siegerin auf dem Markt in 2007, flog wie Martina Strutz über 4,31 m.
Dann war Schluss für Hingst, die nach einer Verletzung an der Achillessehne wieder ins Wettkampfgeschehen eingreift. Ihr blieb Platz zwei – wie 2013. „Die Höhe ist ausbaufähig, aber ich bin nicht unzufrieden“, sagte die 33-Jährige.
Und Martina Strutz? Die tat dem Publikum den Gefallen und versuchte sich noch über 4,51 m. Eine Höhe, die gestern nicht drin war. Nachvollziehbar nach ihrem Fußbruch 2013, der sie die Weltmeisterschaft in Moskau kostete. Eine Höhe aber auch, die sie demnächst gewiss springen wird. Eine gute Saison, räumt Martina Strutz ein, die beginnt für sie normalerweise mit einem Erfolg in Recklinghausen.
(Quelle: Medienhaus Bauer von Peter Koopmann)