Nachwuchs macht von sich reden
„Von allen deutschen Springern, die ich in diesem Jahr gesehen habe, macht Malte den besten Eindruck.“ Das ist doch einmal eine klare Aussage! Sie bezieht sich auf Malte Mohr. Und gesagt hat dies Leszek Klima, Stabhochsprungtrainer beim TSV Bayer Leverkusen, dem Klub von Mohr.
Hans Timmermann, Organisator des Recklinghäuser Marktplatzspringens, das am Freitag zum 28. Mal auf dem Recklinghäuser Altstadtmarkt über die Bühne gehen wird (Beginn 15.30 Uhr), denkt ein bisschen nach, ehe er zögernd seine Zustimmung gibt. Das berühmte „Aber“ darf aber nicht fehlen: „Ich habe den zweiten Youngster, Maltes Vereinskollegen Hendrik Gruber, auch ganz oben auf meiner Liste.
„Was also unterscheidet die beiden Athleten voneinander? Timmermann: „Beide sind richtig gut drauf. Malte ist mehrfach 5,60 m gesprungen und richtig sicher. Hendrik springt nicht so konstant, teilweise springt er aber höher als Mohr.“Und kann deren Trainer Timmermanns Einschätzung teilen? Leszek Klima auf Nachfrage des Medienhauses Bauer: „Malte ist technisch sehr gut. Auch hat er sehr gut trainiert. Die motorische Komponente ist bei ihm hinzugekommen. Es sieht gigantisch aus, wie er springt.
„Das erste Saisonspringen im südafrikanischen Trainingslager in Stellenbosch entschied der 22jährige Mohr mit 5,62 m für sich. Höhengleich wurde der ebenfalls 22jährige Gruber Zweiter. Zurück in Deutschland gewann Mohr auch das Springen in Rechberghausen (5,40 m) vor seinem Vereinskollegen Richard Spiegelburg (5,40 m) und dem höhengleichen Tim Lobinger (LG Stadtwerke München). Eine Woche später allerdings, beim Stabhochsprung-Meeting in Engen, setzte sich bei wechselndem Wind Hendrik Gruber mit 5,51 m gegen seine höhengleichen Vereinskollegen Michel Frauen, Richard Spiegelburg und Tobias Scherbath durch. Malte Mohr landete mit 5,41 m auf Platz fünf. „Hendrik“, so Trainer Klima, „muss noch etwas an seiner Technik feilen und springt in der Tat noch nicht so konstant.“Was aber ist mit den „alten Hasen“? „Sie sind immer für eine Überraschung gut“, sagt Hans Timmermann, „man kann sie schlecht einschätzen. Lars Börgeling hat hier schon gewonnen, Björn Otto, Richard Spiegelburg… – sie kennen die Anlage bestens und sind hier immer für Bestleistungen gut.“
„Richard Spiegelburg“, so Leszek Klima, „hatte den ganzen Winter über mit einer hartnäckigen Muskelverletzung zu kämpfen. 5,60 m sind schon drin, 5,70 m traue ich ihm zu. Lars Börgeling war zum Trainingslager in den USA und hat, so berichtete mir mein Trainerkollege Jörn Elberding, gute Technik-Einheiten absolviert. Allerdings hatte er lange Probleme mit der Achillessehne. Ich weiß nicht, wo er dran ist.
„Es gibt aber noch einen jungen Mann, den Hans Timmermann nicht unter den Tisch fallen lassen will: Karsten Dilla von Bayer Uerdingen Dormagen. Der 19jährige zweifache deutsche Jugendmeister belegte im vergangenen Jahr in Recklinghausen mit 5,40 m den dritten Platz. „Er hat eine richtig gute Nummer abgeliefert“, schwärmt Timmermann noch heute, „vor dem Springen hatte ihn niemand auf der Rechnung.“ Grubers Bestmarke liegt seit dem vergangenen Jahr bei 5,50 m. „Beim letzten Marktplatzspringen“, so Timmermann, „lag er vor Malte Mohr, der keinen gültigen Versuch hatte. Malte wird am Freitag Schaum vor dem Mund haben. Das wird mit Sicherheit ein gutes und ausgeglichenes Springen.“
(Quelle: Medienhaus Bauer)