Konstadinos Filippidis und Carlo Paech sind heute die Favoriten.
Als Hans Timmermann am letzten Wochenende die Resultate des Diamond-League-Meetings in Doha, Katar, studiert hat, dürfte er kurz die Faust geballt haben. Auf Platz eins sprang ein gewisser Konstadinos Filippidis, auf den zweiten Rang Carlo Paech. Zwei Athleten, die gerade ihre Zusage für das Recklinghäuser Marktplatzspringen (heute ab 15.30 Uhr) gegeben hatten.
Womit feststeht: Sportlich reizvoller hätte der Organisator des Marktplatzspringens das Feld bei den Herren derzeit kaum besetzen können. Es sei denn, Hans Timmermann hätte bei seiner Bank einen Kredit in fünfstelliger Höhe aufgenommen und auch noch den französischen Weltrekordler Renaud Lavillenie eingekauft…
Doha-Sieger Konstadinos Filippidis meisterte im Wüstenstaat immerhin 5,75 m. „So früh in der Saison ist das nicht schlecht“, sagt der Grieche. Erst fünf Athleten (inklusive Lavillenie) sind in diesem Jahr unter freiem Himmel höher gesprungen als der griechische Hallenweltmeister. Filippidis: „Mal sehen, was jetzt in Recklinghausen möglich ist.
“Die Überraschung von Doha war aber der Zweite, Carlo Paech von Bayer Leverkusen. Der 22-Jährige stand bislang im Schatten von Stabhochsprung-Promis wie Björn Otto, Raphael Holzdeppe oder Malte Mohr. Aber die sind angeschlagen oder noch nicht in Form. Höher als Paech ist jedenfalls in dieser Freiluft-Saison noch kein deutscher Athlet gesprungen. Bei seinem Debüt in der Diamond League schaffte der 22-Jährige 5,60 m – Bestleistung.
Kaum zu glauben: 2014 hatte Paech seine Stäbe noch frustriert in die Ecke gestellt und keine Wettkämpfe absolviert. Er bekam seine technischen Probleme einfach nicht in den Griff. Jetzt ist er zurück – besser als je zuvor. Paech wurde deutscher Vizemeister in der Halle und startete bei der Hallen-EM in Prag. Nun der Satz in Katar.
In den kommenden Wochen will Paech die Qualifikation für die WM in Peking (22. bis 30. August) in Angriff nehmen. 5,70 m muss er dafür springen. Ob er in Recklinghausen einen Fingerzeig darauf liefern kann?
Zu verachten ist aber auch die Konkurrenz nicht. Die Leverkusener Hendrik Gruber und Marvin Caspari haben Bestleistungen von 5,70 m bzw. 5,54 m in ihrer sportlichen Vita stehen. Und die beiden Schweden Simon Assarsson und David Kappelinsowie der Tscheche Adam Pasiak können auch Höhen von 5,30 m oder 5,40 m erzielen. Die Bühne für ein spannendes 34. Marktplatzspringen ist damit bereitet.
(Quelle: Medienhaus Bauer von Peter Koopmann)