Die Athleten sind gebucht, eine neue Stabhochsprungmatte ist bestellt und der Anlauf saniert. Jetzt fehlen nur noch gutes Wetter und lautstarkes Publikum auf dem Altstadtmarkt. An diesem Freitag findet ab 15.30 Uhr das 37. Internationale Recklinghäuser Marktplatzspringen statt.
Für Hans Timmermann und seine Helfer beginnt das Marktplatzspringen am Freitag bereits in aller Frühe. Um Punkt sechs Uhr wird auf dem Altstadtmarkt eine nagelneue Stabhochsprungmatte angeliefert. Die alte, die im Stadion Hohenhorst im Dienst ist, „ist doch etwas in die Jahre gekommen“, sagt Timmermann. Das Regenfiasko vom letzten Marktplatzspringen im Mai 2017 hatte ihr überdies schwer zugesetzt.
Der Vorteil der neuen Matte: Wer am Freitag hoch fliegt, landet garantiert weich im Schaumstoffblock. Und das „Sportgerät“ ist – genauso wie der inzwischen sanierte Anlaufsteg – wetterfest, wie der Organisator des Marktplatzspringens erklärt. Wohl wissend, dass auch vor der 37. Auflage das Wetter ein Thema ist.
Auch am Freitag soll es zwischen Rhein und Weser örtlich zu Gewittern kommen. Nur wo scheppert’s?
Nicht in Recklinghausen, sagt Hans Timmermann beschwörend: „Die Leute sollen in Scharen auf den Altstadtmarkt kommen und die Athleten anfeuern. Es wird einfach nicht regnen!“ Das hätte sich Recklinghausen nach 2017 einfach verdient.
Genauso wie die Sportlerinnen und Sportler. Martina Strutz zum Beispiel, die sich im vergangenen Jahr verletzte. Zum Auftakt am Freitag um 15.30 Uhr nimmt die siebenfache Gewinnerin Anlauf zum achten Titel. „Das wird spannend. Martina bestreitet in Recklinghausen ihr Freiluft-Debüt“, sagt Timmermann. „Aber die Konkurrenz hat es diesmal in sich.“ Vor allem der Schwedin Angelica Bengtsson und der Finnin Minna Nikkanen traut Timmermann zu, Druck auf die Seriensiegerin zu machen.
Das Publikum ist hautnah dabei
Im Anschluss geht es bei den Herren zur Sache. Zwar haben mit dem Norweger Sondre Guttormsen (bleibt in USA) und dem Schweden Melker Svärd Jacobsson (verletzt) zwei Athleten abgesagt. Im Feld stehen dennoch genug Stabhochspringer, die zwischen 5,50 und 5,70 Meter drauf haben.
Wie die Belgier Arnaud Art und Ben Broeders oder der Niederländer Rutger Koppelaar, die am Freitag alle ihr Debüt in Recklinghausen geben. Dass Karsten Dilla (Leverkusen) unter den speziellen Voraussetzungen in Recklinghausen mit dem engen Kontakt zum Publikum eine Top-Leistung zeigen kann, hat er mit dem Sieg 2016 bewiesen.
„Lassen wir uns überraschen“, sagt Hans Timmermann. „Aber wenn die Jungs über 5,40 Meter springen, dann wäre das unter den Bedingungen schon eine beachtliche Höhe.“
(Quelle: Medienhaus Bauer von Thomas Braucks; Foto: Kruse)